Voice Services: Eine neue Art der digitalen Interaktion

InnovationsRadar
3 min readMar 7, 2019

--

TEXT: Dr. Michael Schuricht

Photo by Rahul Chakraborty on Unsplash

Smart Speaker und Sprachassistenten erobern die deutschen Haushalte im Sturm. Die Stimme wird zum neuen Instrument der Interaktion in die digitale Welt. Das Suchverhalten ändert sich. Gesprochener Content nimmt den Platz von Texten und Bildern ein. Es entstehen neue Werbemöglichkeiten und Vertriebsformen. Die Verbraucher reden, und es ist eine gute Idee, zuzuhören.

Der Trend

Lange Zeit waren wir auf Tastatur und Maus angewiesen, um mit der digitalen Welt zu interagieren. Die Steuerung über die Stimme war eher ein Randphänomen. Mit der Weiterentwicklung von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen hat sich dies geändert. Die Spracherkennungstechnologie ist zuverlässiger und genauer geworden. Experten nehmen an, dass sie die klassischen Eingabe- und Interaktionsmethoden, in den kommenden Jahren ablösen wird.

Sprechen statt Schreiben — warum unsere Stimme das beliebteste Kommunikationsmittel ist:

  • Sprache ist intuitiver, denn sie ist die natürlichste Art der Kommunikation.
  • Wir reden schneller als wir tippen und lesen können. Das spart Zeit.
  • Das gesprochene Wort ist emotionaler und schafft eine engere Verbundenheit.
  • Sprache ist bequemer, denn beim Sprechen und hören haben wir die Hände frei, können unterwegs sein und parallel andere Dinge erledigen.

Smart Speaker und Sprachassistenten sind keine Utopie. Laut Statista haben im Jahr 2016 bereits 390 Millionen Menschen digitale, sprachgestützte Assistenten genutzt. Das Marktforschungsunternehmen Tratica prognostiziert, dass die Nutzerzahl bis 2021 auf 1,8 Milliarden Menschen steigt.

Bild: statista/heise online

Gemäß einer Studie von PWC werden Sprachassistenten vornehmlich auf dem Smartphone genutzt. Dort werden Kontakte aufgerufen, Anrufe getätigt, Navigationsapps bedient oder Informationen im Internet gesucht. Die Bedeutung von Smart Speaker und anderen ortsgebundenen Assistenten nimmt jedoch zu. Einige Anwendungsbeispiele sind im Folgenden zu sehen.

Drei Beispiele

Google Assistent ist einer der am weitesten verbreiteten Sprachassistenten. Verfügbar auf vielen Smartphones und Tablets sowie als Smart Speaker und Smart Display bearbeitet er vielfältige Suchanfragen, bucht Flüge oder steuert Heizung und Beleuchtung im intelligenten Haus. Der Funktionsumfang des Google Assistent wird kontinuierlich ausgebaut. Für Entwickler dient er als Technologieplattform und Distributionsmöglichkeit für eigene Anwendungen (sog. Actions).

Weitere Infos unter: https://assistant.google.com/

Mit dem intelligenten Sprachassistenten “Casey” bietet Bosch einen smarten Begleiter für Autofahrer an. “Casey” über 30 Sprachen und kann sogar Akzent und Dialekte interpretieren. Bosch verspricht Knöpfe, Screens und Navigationsmenüs im Cockpit mit diesem System überflüssig zu machen. So entsteht ein Plus an Komfort und an Sicherheit. Das Ganze funktioniert auch ohne Internetverbindung. Die Rechenleistung übernimmt das Infotainmentsystem im Auto. Eine Anbindung an eine Cloud ist nicht notwendig.

Weitere Infos unter: https://www.bosch-presse.de/pressportal/de/de/auto-wir-muessen-reden-bosch-bringt-den-sprachassistenten-hinters-steuer-137856.html

Er sieht aus wie jeder andere Spiegel, aber der Duo KI Mirror ist ein vollwertiger Computer, der sich hinter Spiegelglas und Rahmen versteckt. Der Nutzer wird vom Sprachassistenten Albert unterstützt. Dieser ruft beispielsweise auf Nachfrage Nachrichten und Wetterinformationen ab oder steuert die Beleuchtung und das Thermostat.

Weitere Informationen unter: https://duo.computer/

Stichworte

#VoiceAssistant #KI #SmartHome #Digitalisierung

Hinweis zur Praxisrelevanz

Innovatoren erreichen mehr Umsatz und Gewinn, neue Kunden und Märkte. Trends früh erkennen, daraus Bedürfnisse richtig und rechtzeitig ableiten, neue Lösungen zum Erfolg entwickeln — das ist ihr Geschäft. Sie arbeiten intern im Netzwerk und extern mit Partnern. Marketing und Vertrieb sind früh eingebunden. Innovationen beginnen mit Ideen und gelingen durch strukturiertes Management.

--

--

InnovationsRadar
InnovationsRadar

Written by InnovationsRadar

Beiträge von Dr. Michael W. Preikschas & Dr. Michael Schuricht zu Trends und innovativen Geschäftsideen

No responses yet