Virtual Reality: Zeitgemäße und mediengerechte Weiterbildung

InnovationsRadar
3 min readJun 23, 2019

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TEXT: Dr. Michael W. Preikschas

Virtual Reality oder VR ermöglicht uns Menschen, mit einer im Computer erschaffenen 3D-Welt (Virtual Environment) zu interagieren. Die Ausprägungen dieser virtuellen Umgebung sind sehr unterschiedlich: einerseits kann sie aus makroskopischer Sicht (also dem menschlichen Auge entsprechend) sehr realistisch sein oder sie zeigt mikroskopische Welten, die wir ansonsten nie zu Gesicht bekämen, und drittens ermöglicht sie die Darstellung einer Umwelt, die völlig frei erfunden sein kann. Deshalb ist die Virtual Reality unter anderem in der Bildung in einem weiten Feld einsetzbar, beispielsweise in der Wissenschaft, Archäologie, Historiografie oder Architektur. Die Möglichkeiten liegen auf der Hand, denn den Schülern oder Studenten wird ein Weg zu Inhalten eröffnet, die sehr schwierig (wenn nicht unmöglich) zu zeichnen oder beschreiben sind. Dies macht VR, zusammen mit der Interaktionsmöglichkeit als anderen großen Nutzen, zu einem wichtigen Werkzeug für die Weiterentwicklung des aktuellen Bildungswesens.

Die Möglichkeiten der VR für die Bildung erwachsen vor allem aus folgenden Quellen: dem Eintauchen, der Interaktivität und des multisensorischen Feedbacks. Dabei beschreibt das Eintauchen für den Nutzer ein Gefühl völlig von der künstlichen Welt umgeben zu sein. Dies erzeugt eine sehr realitätsnahe Entscheidungsebene. Die Interaktivität ermöglicht es dabei, durch eigene Körperbewegungen in die gezeigten Szenen einzugreifen oder Aufgabenstellungen direkt zu bearbeiten. Dabei ist dann auch die multisensorische Natur der VR hilfreich, denn anders als beim Lösen von Aufgaben über Tastatur oder Sprachsteuerung können durch die Virtual Reality mehrere Sinne gleichzeitig angesprochen werden.

Neben den Einsätzen der Technik in Schulen und Hochschulen, scheint vor allem der Weiter- und Fortbildungsbereich interessant. Denn eine Weiterbildung auf VR Basis ermöglicht Firmen ihre Mitarbeiter in Bereichen zu bilden, die ansonsten zu teuer und aufwendig oder einfach zu gefährlich in der Durchführung wären. Ein gutes Beispiel dafür sind die Simulatoren der Hersteller von Flugzeugen. So können Menschen auf neue Maschinen trainiert werden, oder, im Falle von Weltraumreisen, Dinge erleben, die ansonsten kaum zu realisieren sind. Ein führender Anbieter solcher Lösungen ist das Unternehmen Evans & Sutherland (www.es.com). Aber auch die Automobilindustrie hat eigene VR Zentren zur Entwicklung von Prototypen oder die Ergonomie von neuen Fahrzeugen.

In der Medizin werden Operationsausbildungen heute schon verbreitet über VR realisiert. Dabei kann beispielsweise die feinfühlige Technik einer Endoskopie erlernt werden. Es werden keine toten Körper benötigt und die Vorgänge sind in 100facher Wiederholung möglich. Genau aus diesem Grund wurde zum Beispiel das Endoskopie Forschungszentrum Karlsruhe weiterentwickelt (www.fzk.de).

In welcher Breite Virtual Reality heute eingesetzt wird zeigt die San Diego State University (www.sdsu.edu) mit ihrer Initiative zum “Virtual Immensive Teaching and Learning” kurz VITaL. Es werden unterschiedlichste Werkzeuge über das gesamte pädagogische Spektrum eingesetzt, wie beispielsweise Virtual Reality, Augmented Reality oder “Eintauchtools” in künstliche Welten. VITaL dient dabei als eine Art Inkubator, um Erfahrung zu ermöglichen, die mit herkömmlichen Mitteln nicht denkbar wären. Dies beinhaltet die Simulation von hochrisikoreichen Szenarien, lebensbedrohlichen medizinischen Einsätzen sowie Forschung im Weltall.

Die Firma Labster (www.labster.com) ermöglicht, mit ihren hard- und softwaretechnischen Entwicklungen ein vollständiges BA Studium durch E-Learning zu absolvieren. Dabei können unter anderem auch die Versuche oder Methodiken in Laborexperiementen erlernt werden. Praktische Fertigkeiten der Studenten sind somit auch an Fernuniversitäten möglich.

Innovatoren erreichen mehr Umsatz und Gewinn, neue Kunden und Märkte. Trends früh erkennen, daraus Bedürfnisse richtig und rechtzeitig ableiten, neue Lösungen zum Erfolg entwickeln — das ist ihr Geschäft. Sie arbeiten intern im Netzwerk und extern mit Partnern. Marketing und Vertrieb sind früh eingebunden. Innovationen beginnen mit Ideen und gelingen durch strukturiertes Management.

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Beiträge von Dr. Michael W. Preikschas & Dr. Michael Schuricht zu Trends und innovativen Geschäftsideen

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