Personalisierte Health-Data: Ein Weg aus der Krise?
TEXT: Dr. Michael W. Preikschas
Jeden Tag das gleiche Prozedere in der Krise. Das Robert Koch Institut (RKI) verliest die neuesten Zahlen zur Corona Pandemie. Was Prof. Wieler, Präsident des RKI, auch verkündet: Unsere vergleichsweise schlechte Informationslage ist darauf zurückzuführen, dass die Digitalisierung im Gesundheitsbereich noch wenig fortgeschritten ist. Kaum Telemedizin und gespeicherte Informationen über die deutschen Patienten. Zur Wahrheit gehört allerdings auch: Die Kehrseite solcher Informationen wäre ein Wissen, welches Erkrankte vielleicht gar nicht hören möchten.
Schon vor einigen Jahren erkannten Mediziner, dass Machine Learning, eine Form der Künstlichen Intelligenz, gespeicherte Gesundheitsdaten zu einer Art „Vorhersagung“ von Gesundheitszuständen nutzen kann. Dies wird durch vergleichsweise einfache Daten ermöglicht: Die Datensammlung durch Fitnessarmbänder. Es hat sich gezeigt, dass Krankheiten Einfluss auf die Gangart eines Menschen haben. Dabei kann die Software zwischen Krankheiten unterscheiden. Ob Parkinson, Depressionen oder Brustkrebs; die Symptome sind unterschiedliche Bewegungen. Gut für einen Patienten, der durch ein “Schrittzählarmband” von seiner Krankheit erfährt. Was ist aber, wenn diese Diagnose falsch ist? Ängste und unkalkulierbare Lebensveränderungen könnten die Folge sein. Dass diese Sorge nicht unbegründet ist, zeigt nun eine Studie des Magazins The Lancet Digital Health (https://www.thelancet.com/journals/landig/article/PIIS2589-7500(20)30023-6/fulltext). Ein großer Anteil von Diagnosen aus Datenarmbändern enthält methodische Ungereimtheiten, welche überwiegend auf das schwierige Verfahren des Anlernens der Software zurückzuführen ist. Dieses benötigt Zeit und viele Daten — sehr viele.
Zeit benötigt auch ein Corona Impfstoff. Allerdings wird bei dessen Existenz nicht allen Menschen geholfen werden können. Jeder Mensch reagiert anders auf eine Medizin. Schuld daran ist ein Effekt, den wir vom Genuss von Alkohol kennen. Bei jedem wirkt dieser unterschiedlich stark. Zurückzuführen ist dies auf die Art wie ein Körper die Stoffe metabolisiert. Die Mediziner sprechen hier von einem „narrow therapeutic window“, dem Bereich einer verlässlichen Toleranz eines Medikaments. Das Unternehmen Myriad (https://myriad.com/) hat nun einen Test entwickelt, der diesen Fenster-Bereich hervorsagen kann. Dies ermöglicht Ärzten ihren Patienten die individuelle Menge an Medizin zu verabreichen. Auch bei einem Impfstoff ist dies sehr hilfreich.
Innovatoren erreichen mehr Umsatz und Gewinn, neue Kunden und Märkte. Trends früh erkennen, daraus Bedürfnisse richtig und rechtzeitig ableiten, neue Lösungen zum Erfolg entwickeln — das ist ihr Geschäft. Sie arbeiten intern im Netzwerk und extern mit Partnern. Marketing und Vertrieb sind früh eingebunden. Innovationen beginnen mit Ideen und gelingen durch strukturiertes Management.
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