New Work: Neue Management Anforderung durch Homeoffice

InnovationsRadar
3 min readApr 18, 2021

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TEXT: Dr. Michael W. Preikschas

Rückblick in das Jahr 2020: Eine der Erwartungen als Resultat aus der Corona Krise war, dass bereits existierende Trends — wie das Arbeiten aus dem Home-Office — eine zusätzliche Beschleunigung erfahren. Heute wissen wir, die Pandemie hat die Arbeitswelt auf den Kopf gestellt und dem Büro, wie wir es einmal kannten, den Garaus gemacht. Laut einer Datenerhebung von Statista arbeitet heute jeder vierte Beschäftigte in Deutschland im Homeoffice. Dies ist eine Erfolgsgeschichte für die Unternehmen, denn die Mitarbeiter arbeiten mehr Stunden, sind produktiver und geben gleichzeitig an glücklicher zu sein. Dies lässt darauf schließen, dass nach dem Ende der Pandemie der Siegeszug des heimischen Arbeitens Fortbestand haben wird.

Heute gibt es verlässliche Forschung zu diesem Thema, die diese Vermutung unterstützt. Allerdings gibt die ausgewertete Datengrundlage auch zu verstehen, dass es nicht zu einem „Home-Office-Only-Szenario“ kommen wird. Unternehmen werden auch in Zukunft — gerade Auszubildende oder Anfänger in einem Job — weiter in einem traditionellen Weg arbeiten. Es kommt zu einer hybriden Arbeitswelt. Die Angst vor leeren Innenstädten oder der unkontrollierten Zunahme der Gig-Economy Freelancer anstelle von Festangestellten scheint vorerst unbegründet. Zusätzlich fanden Studien heraus, dass durch die Corona-Krise das Verhältnis zwischen Mitarbeitern und Führungskräften positiv beeinflusst wurde. Die Mitarbeitereinbindung wird aktuell von den Angestellten als sehr erfreulich eingestuft.

Einer der Gründe für diese Entwicklung könnte das Verschwimmen der Abgrenzung zwischen Arbeit und Zuhause sein. Den Unternehmen fällt es zunehmend schwerer, ihre Mitarbeiter einzig als Arbeitskräfte zu sehen. Wer hat diese Situationen in Video-Konferenzen noch nicht erlebt: Das Haustier ist im Bild, ein Kind erzählt im Hintergrund oder ein Familienmitglied platzt in eine wichtige Besprechung? Zu einflussreich auf positive Gefühle für einen Angestellten sind diese Ereignisse, die uns zu einem Menschen machen. Das Unternehmen InnovatorsBox stellt zu diesem Thema einen Vergleich zur Vor-Corona-Zeit her: „Damals hatten wir fast vergessen, dass Mitarbeiter vor allem Menschen sind — und keine Maschinen.“

Des Weiteren zwingt das hybride Arbeiten alle Beteiligten zu einer besseren Kommunikation. Arbeitgeber können nicht mehr davon ausgehen, dass Informationen in einem gemeinsamen Büro „aufgeschnappt“ werden. Vielmehr muss nun aktiv informiert werden. Dies führt zu einem vermehrten Einsatz an technischen Kommunikationsmitteln, die über das Telefonieren hinaus gehen. Auch durch diesen Punkt ist es bisher nicht abzusehen, welchen Einfluss die neue Arbeitsform auf die Rechtssicherheit in einem Job hat. Beispielsweise könnte die Tätigkeit aus dem Homeoffice fernab der Heimat durchgeführt werden. Dazu gibt es einige Länder, die Arbeitsvisa für 12 Monate ausstellen. Dennoch muss in solch einer Situation das Management sicherstellen, alle Mitarbeiter in angemessener Weise zu informieren. Aktuell gibt es kaum einen Monat, in dem keine Nachricht um dieses Thema veröffentlicht wird: Russland entdeckt eine Gesetzeslücke, nach der Mitarbeiter im Homeoffice nicht den gleichen Anspruch auf Gehalt haben wie Büromitarbeiter! Der Deutsche Bundestag diskutiert einen Gesetzentwurf, der Mitarbeitern ein Recht auf eine bestimmte Anzahl an Heimarbeitstagen je Jahr zusagt! Großbritannien und Irland möchte das Recht auf Homeoffice als Gesetz verabschieden!

Innovatoren erreichen mehr Umsatz und Gewinn, neue Kunden und Märkte. Trends früh erkennen, daraus Bedürfnisse richtig und rechtzeitig ableiten, neue Lösungen zum Erfolg entwickeln — das ist ihr Geschäft. Sie arbeiten intern im Netzwerk und extern mit Partnern. Marketing und Vertrieb sind früh eingebunden. Innovationen beginnen mit Ideen und gelingen durch strukturiertes Management.

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Beiträge von Dr. Michael W. Preikschas & Dr. Michael Schuricht zu Trends und innovativen Geschäftsideen