Neo-Ökologie: Technologien für einen besseren CO2 Footprint

InnovationsRadar
2 min readAug 15, 2021

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TEXT: Dr. Michael W. Preikschas

Der CO2-neutrale Fußabdruck — eines der großen Ziele unserer Zeit. Um diesem nahe zu kommen, benötigt es technologischer Anstrengungen und Innovationen in beispielloser Größe. Während eine kleine (aber wachsende) Anzahl an Regierungen und Unternehmen sich dem Problem eher allumfassend nähern — und die komplette Supply-Chain in die Fußabdruckbetrachtung einbeziehen — verfolgen die meisten Verantwortlichen vorerst den Weg die eigenen Emissionen zu reduzieren. Dabei hoffen sie bei Neuentwicklungen auf die Technologie-Riesen, um Innovationen zu adaptieren.

Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) zeigt in einer Studie, das aktuelle Technologien bereits das Potenzial einer Reduzierung der weltweiten Emissionen in sich tragen. Dabei stützt sich die Auswertung vor allem auf die Geschäftsmodelle. Vor allem kleinen und mittleren Unternehmen fehlt oftmals das Wissen über eine Modernisierung des eigenen Geschäftsmodells, um dadurch einen besseren Fußabdruck zu erreichen. Eine Empfehlung des IPCC Gremiums ist der Fokus auf Unternehmen, die Lösungen selbstständig erschaffen. Grundlage ist ein modernes Mindset, welches es bevorzugt neue Wege zum Unternehmenserfolg auf ökologischen Grundwerten zu erzeugen. Dabei wird dieser Weg einer Steigerung von Umweltstrafen (CO2-Abgaben) als erfolgsversprechender bevorzugt.

Folgend zwei Geschäftsideen, die diesem Modell entsprechen. Neue Werteketten und Geschäftsmodelle:

Das australische Unternehmen ClearVue PV produziert Glas für Fensterscheiben, die das UV- und das Infrarotlicht der Sonneneinstrahlung in Elektrizität umwandeln. Die Fensterscheiben bestehen aus zwei Glasschichten, die von einer Schicht aus Nanopartikeln getrennt sind. Eintretendes Sonnenlicht wird zu 70 Prozent durchgelassen. Dabei werden die nicht sichtbare UV- und Infrarotstrahlung geblockt, durch die Nanopartikel getrennt und an die Ränder der Scheibe gelenkt. Dort befinden sich Solarzellen, die Elektrizität produzieren. So kann das Gebäude mit Strom versorgt werden. Dadurch sinken die CO2-Emissionen und die Energiebilanz wird verbessert.

Wissenschaftler der KAUST haben eine elektrochemische Zelle entwickelt, mit der sich Lithium aus Meerwasser gewinnen lässt. Herzstück der Zelle ist eine Keramikmembran aus Lithium-Lanthan-Titan-Oxid (LLTO), die für Lithium-Ionen durchlässig ist. Diese gelangen in eine Kammer, während größere Metall-Ionen gefiltert werden. Durch Anlegen einer Spannung von 3,25 Volt entsteht an der Kathode Wasserstoff und an der Anode Chlorgas. An einer Seitenkammer sammelt sich Wasser mit hoher Lithium-Konzentration an. Daraus lässt sich Lithiumphosphat gewinnen, das laut den Forscher rein genug für Autobatterien ist.

Innovatoren erreichen mehr Umsatz und Gewinn, neue Kunden und Märkte. Trends früh erkennen, daraus Bedürfnisse richtig und rechtzeitig ableiten, neue Lösungen zum Erfolg entwickeln — das ist ihr Geschäft. Sie arbeiten intern im Netzwerk und extern mit Partnern. Marketing und Vertrieb sind früh eingebunden. Innovationen beginnen mit Ideen und gelingen durch strukturiertes Management.

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Beiträge von Dr. Michael W. Preikschas & Dr. Michael Schuricht zu Trends und innovativen Geschäftsideen