IoT: Computerisierung von allem
TEXT: Dr. Michael W. Preikschas
Die Einbindung von Computertechnologie in so ziemlich alles was uns heute umgibt ist ein großes Thema und wird sich über die nächsten Dekaden hinziehen. Dies wird für alle Menschen eine Veränderung mit sich bringen, da die Einsätze sowohl in privaten Haushalten als auch Industrieanlagen zu finden sein werden. Die Vielfalt ergibt sich auch aus den technologischen Errungenschaften der Chip Entwicklung. Computer Chips für Internet of Things Anwendungen kosten heute nicht mehr als 1 Cent je Stück und sind in der Lage die Energie ihres eigenen Betriebes aus Sonnenlicht oder auch Abwärme von Anwendungen zu nutzen. Wirtschaftliche Betrachtungen, beispielsweise durch das Beratungsunternehmen Bain Capital (www.bain.com/insights/topics/internet-of-things), sprechen von etwa 520 Milliarden Dollar, die allein bis zum Jahr 2021 weltweit für IoT Anwendungen aufgewendet werden.
Diese Entwicklung kommt nicht über Nacht und hat ihren Ursprung schon nach dem zweiten Weltkrieg, als für die Raumfahrt vor allem Regierungseinrichtungen und große Unternehmen mit Computern ausgestattet wurden. Die zweite Welle brachte PCs, Laptops und Smartphones für (fast) alle Privatpersonen auf dem Planeten. Der dritte Schritt dieses Prozesses bringt eine Computerisierung für alles andere, was bisher noch kein Computer ist: Beispielsweise Fertigungen, Zahnbürsten oder Fußballspieler.
Die Magie der Computer ist, dass sie einer Maschine ermöglichen das Alleinstellungsmerkmal von menschlichen Gehirnen einzunehmen. Sie schaffen die Möglichkeit des Rechnens, Verstehens von Prozessinformationen und des Entscheidens. Das Internet der Dinge schafft eine Welt, in der dies allgegenwärtig ist. Unzählige winzige Computerchips eingebunden in Gebäude, Städte, Kleidung und menschlichen Körpern — verbunden mit dem Internet. Das Resultat ist ein täglicher Strom von Leistungen bzw. Nutzen für den Anwender. Zum Beispiel durch einen neuen und zusätzlichen Komfort: Microchips in Kleidung kann der Waschmaschine sagen, wie mit der Dreckwäsche umzugehen ist. Smarte Verkehrsampeln werden die Wartezeit für Autos verkürzen oder den Verkehrsteilnehmern den optimalen Weg durch den Straßenverkehr angeben. Einige Computer werden grundlegenden Einfluss auf die Produktivität in der Industrie haben. Dies hat automatisch auch eine Komponente im Wachstum einer Volkswirtschaft. Auch interessant sind Daten von Industrierobotern, die anzeigen wann mit einem Ausfall der Anlage zu rechnen ist (Predictive Maintenance). Dies würde natürlich auch in der Tierhaltung Anwendung finden, wo implantierte Chips eine aufkeimende Krankheit schneller erkennen könnten.
Das Start-up IoTium (www.iotium.io) hat die heterogenen Anwendungen der “Internet der Dinge” Sensorik als große Herausforderung ausgemacht und bietet für unterschiedliche Applikationen, bei denen die Software gleichbleibend Verwendung findet, eine maßgeschneiderte Hardware an. Das Sammeln von Daten aus einem Staudamm benötigt beispielsweise anders ausgelegte Hardware (Staub, Schmutz etc.) als in einer Rakete (Luftdruck etc.). Ein weiterer Punkt ist die mit der Einführung von 5G verbundenen Sicherheitsrisiken und Kosten beim Datenaustausch in die Cloud. Hier werden in den nächsten Jahrzehnten funktionierende Lösungen benötigt, die IoTium anbietet. Hier fungiert das Unternehmen auch (als eines von mehreren Start-ups) als beratender Dienstleister für große Firmen wie Cisco, Ebay oder IBM.
Gerade die Sicherheit ist eine große Herausforderung bei der Vernetzung von IoT Lösungen. Das Start-up Karamba Security (www.karambasecurity.com) hat sich bei der Bekämpfung dieser Bedrohung insbesondere auf die Automobilindustrie fokussiert, um durch ihre Anwendungen den unerlaubten Zugriff auf die Sensorik in Autos zu verhindern. Hacker sollen daran gehindert werden durch die Schnittstellen der Sensorik zur Cloud in das fahrende Auto einzugreifen und somit Daten auszulesen, oder noch schlimmer, durch eingefügte Schadsoftware Unfälle absichtlich auszulösen.
Innovatoren erreichen mehr Umsatz und Gewinn, neue Kunden und Märkte. Trends früh erkennen, daraus Bedürfnisse richtig und rechtzeitig ableiten, neue Lösungen zum Erfolg entwickeln — das ist ihr Geschäft. Sie arbeiten intern im Netzwerk und extern mit Partnern. Marketing und Vertrieb sind früh eingebunden. Innovationen beginnen mit Ideen und gelingen durch strukturiertes Management.
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