FinTech: Die Zukunft der Banken

InnovationsRadar
2 min readFeb 3, 2019

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TEXT: Dr. Michael W. Preikschas

„Deutschland hat ein fünftes Einhorn“, jubilierte die Wirtschaftswoche im Januar 2019 und beschrieb damit ein weiteres Start-up Unternehmen, welches eine Börsenbewertung von einer Milliarde US-Dollar erreicht hat. Neben Auto1, Nucom Group, Celonis und About You ist dies nun auch das Finanzunternehmen N26. Während sich im Softwarebereich die amerikanischen Unternehmen erfolgreich zeigen und im Konsum- bzw. Hardwaresegment die Chinesen, ist im Finanzsektor Europa die Heimat der Unicorns. Von dort kommen innovative Ideen, um junge Leute mit unkomplizierten Banklösungen zu versorgen. Die Tage scheinen gezählt, an denen Bankgeschäfte verstaubt und altbacken erschienen. Die Zeiten der laut ratternden Nadeldrucker für Kontoauszüge und in die Jahre gekommene Schaltermitarbeiter mit schief sitzenden Krawatten sind vorbei. Heute ist Banking jung, attraktiv und sexy. Viele Banken haben längst ihre Webseiten von Designern überarbeiten lassen, um den neuen Zielgruppen gerecht zu werden. Einfachere Navigation, nur noch relevanter Text und moderne Grafiken können als Beispiel genannt werden. Vor allem die Fintech Start-ups haben erkannt, dass gerade die Mobile Natives einen anderen Anspruch an die Bankgeschäfte von heute haben. Eine intuitive Menüführung, kaum Ängste vor Datenklau und eine unvermeidbare Verbindung zu den allzeit präsenten Sozialen Netzwerken gehören dazu.

Das australische Unternehmen Acorns (www.acorns.com) beispielsweise, versucht mit einer neuartigen Lifestyle App jungen Leuten das Investieren in Kapitalanlagen zu vereinfachen. Das Unternehmen sieht seine Software selbst als eine „Learning and Education App“ für junge Menschen, die mit ihren ersten Einkünften umgehen müssen. Frage dabei ist „ob man erst 30 Jahre alt sein muss, um in Aktien zu investieren?“ Über die App wird der Umgang mit der Finanzanlage einfach nähergebracht und es können Beträge schon ab 5€, unkompliziert über das Handy in Aktien investiert werden. Dies scheint ein Weg das traditionelle Banking gegen ein zeitgemäßes einzutauschen und somit junge Kunden an das eigene Unternehmen zu binden.

Generell stellt sich für die Finanzbranche die Frage wie junge Menschen einen Zugang zu der so abgehoben erscheinenden Bankenwelt bekommen. Wie erschafft man Leitfäden für die Generationen Y und Z, welche den „richtigen“ Umgang mit dem Thema Geld über die neuen Medien kommunizieren? Einige Banken versuchen dies über mediale Unternehmen, wie beispielsweise Refinery29 (www.refinery29.com), die Case Studies zum Thema generieren. Dort werden Personen über einen Monat getrackt und veranschaulichen so, was denn eigentlich mit ihrem Geld in jedem Monat passiert. So lässt sich einfach und durch die Blume kommunizieren, dass auch schon ein 18-jähriger Lehrling etwas für die Rente zurücklegen sollte.

Innovatoren erreichen mehr Umsatz und Gewinn, neue Kunden und Märkte. Trends früh erkennen, daraus Bedürfnisse richtig und rechtzeitig ableiten, neue Lösungen zum Erfolg entwickeln — das ist ihr Geschäft. Sie arbeiten intern im Netzwerk und extern mit Partnern. Marketing und Vertrieb sind früh eingebunden. Innovationen beginnen mit Ideen und gelingen durch strukturiertes Management.

#FinTech #Net Culture #Financial Management #Individualität

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Beiträge von Dr. Michael W. Preikschas & Dr. Michael Schuricht zu Trends und innovativen Geschäftsideen

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