E-Mobilität: Unterwegs mit Wasserstoff
TEXT: Dr. Michael W. Preikschas
Die Herausforderungen des Klimawandels sind allgegenwärtig und veranlassten die Politik auf der Climate Change Conference 2015 in Paris, die Ziele für eine geänderte Klimapolitik zu definieren. Auf maximal 1,5 °C soll der globale Temperaturanstieg höchstens steigen. Klar ist heute, wenn dies Ziel erreicht werden soll, ist eine Energieversorgung bis 2040 ohne Kohle, Erdöl und Erdgas nötig, denn mehr als 80% der deutschen Treibhausgasemission sind energiebedingt und stammen im Wesentlichen aus der Energiewirtschaft, Gebäude und Verkehr. Ziel für die Bundesregierung ist deshalb die Treibhausgasemissionen in Deutschland bis 2020 um 40%, bis 2030 um 55%, bis 2040 um 70% und bis 2050 um 80% zu reduzieren. Die Frage ist wie diese Ziele mit den Veränderungen in unserer Gesellschaft zu vereinbaren sind. Menschen fahren häufiger in den Urlaub, bekommen immer mehr Waren über den Paketzustelldienst oder pendeln im Automobil zu ihrem Arbeitsplatz. Eine wichtige Rolle bei den Überlegungen spielt die Elektromobilität. Allerdings, was schon im Konsumentengeschäft große Herausforderungen durch hohe Preise, geringe Reichweite oder zweifelhafte Ressourcenverwendung verursacht, ist im industriellen Geschäftsmodell bisher aus genau diesen Gründen kaum berücksichtigt. Wie soll beispielsweise ein elektrisch betriebener LKW oder Bus wirtschaftlich mit elektrischer Energie bewegt werden? Die Antwort darauf gab Jule Verne (1828–1905) schon vor 150 Jahren: „Die Energie von morgen ist Wasser, das durch elektrischen Strom zerlegt worden ist. Die so zerlegten Elemente des Wassers, Wasserstoff und Sauerstoff, werden auf unabsehbare Zeit hinaus die Energieversorgung der Erde sichern.“ Und genau so funktioniert die Brennstoffzelle. Es wird Wasserstoff (an der Zapfsäule getankt) und Sauerstoff (aus der Luft) zusammengeführt. Dadurch entsteht neben Wärme und Wasser auch elektrische Energie, die die Batterien des Elektroautos lädt. Ein E-Mobil, welches seine eigene Energie erzeugt, indem der Fahrer einen Tank mit Wasserstoff füllt. Sauber und ohne das Klima schädigende Abgase. Auf der IAA Nutzfahrzeuge 2018 stellten viele Hersteller ihre Konzepte zur Umsetzung dieser Technologie in Transportfahrzeugen vor. Getrieben durch drohende Fahrverbote in Innenstädten dieser Republik bietet der koreanische Konzern Hyundai schon ab 2019 einen “Fuel Cell Electric Truck” mit einer Leistung von 350 kW und einer Reichweite von 400 km an. Die Betankung der acht im Fahrgestell untergebrachten Wasserstofftanks soll nur sieben Minuten dauern.
Dieser Vorteil des Brennstoffzellenautos, ein reines E-Auto braucht selbst bei einer Schnellladung bis zu 30 Minuten, wird aktuell durch das geringe Netz an Wasserstofftankstellen limitiert. Anfang 2019 gibt es in Deutschland etwa 100 von diesen Tankeinrichtungen. Diese Problematik, ist auch beim Hyundai Nexo als Mangel zu benennen. Der koreanische Konzern bietet dieses alltagsfähige Fahrzeug bereits in Serie an. Was fehlt sind die Tankstellen.
Ebenfalls in Serie produziert das französische Start-up Unternehmen Pragma die Fuel Cell Technologie. Allerdings in Zweirädern und für den Konsumerbereich. Das Fahrrad des Unternehmens ermöglicht dank der Brennstoffzelle eine 100km Reichweite für sportliches Fahren. Obwohl dies der doppelten Strecke eines herkömmlichen E-Fahrrads entspricht bleibt es wohl eher ein Produkt für Enthusiasten.
Innovatoren erreichen mehr Umsatz und Gewinn, neue Kunden und Märkte. Trends früh erkennen, daraus Bedürfnisse richtig und rechtzeitig ableiten, neue Lösungen zum Erfolg entwickeln — das ist ihr Geschäft. Sie arbeiten intern im Netzwerk und extern mit Partnern. Marketing und Vertrieb sind früh eingebunden. Innovationen beginnen mit Ideen und gelingen durch strukturiertes Management.
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