E-Mobilität: Autonome Flugtaxis
TEXT: Dr. Michael W. Preikschas
Die Zeit scheint reif für Flugtaxis; zunehmende Urbanisierung, die Überfüllung städtischer Straßen mit resultierenden Staus und neue Technologien beim Flugverkehr (beispielsweise 5G Datentransfer) lassen darauf schließen. Das Unternehmen Roland Berger (www.rolandberger.com) fand nun in einer Studie (basierend auf Experteninterviews) heraus, dass ein ansteigendes Marktpotential von weltweit bis zu 100.000 potentielle Passagiere in 2050 für Drohnen, eingesetzt als Flugtaxis, vorliegt. Der Unternehmensberater vermutet eine Anzahl von etwa 100 Städten, die in 30 Jahren solche Flugdienste eingeführt haben. Vorreiter werden schon beginnend mit den frühen 2020er Jahren Dubai, Singapur, Dallas, Los Angeles und Tokio sein. Hier wartet man schon sehnsüchtig auf den Beginn eines geordneten Ablaufs. Dubai beispielsweise hat schon 2017 erste Testflüge durchgeführt.
Durchschnittlich werden in den betroffenen Metropolen dann 1.000 Flugreisende jedes Jahr transportiert. Basierend auf diesem Szenario werden Drohnen zu einem wichtigen Bestandteil der stadtinternen Mobilität. Dabei werden, in einem ersten Schritt, die Flugtaxis in den ersten Jahren nach Ihrer Einführung hauptsächlich aus Shuttles zum/vom Flughafen dienen. Ausgehend von diesen Erfahrungen werden Drohnen in Schritt zwei dann mehr und mehr als Taxis der Lüfte eingesetzt. Als finaler Schritt in der Entwicklung des autonomen Flugverkehrs wird es dann Städte verbindende Flugangebote geben.
Neben der Entwicklung von Fluggeräten sind vor allem weitere vier Erfolgsfaktoren eng mit den Flugtaxis verbunden: Wichtig scheint vor allem eine ausreichende Infrastruktur wie geeignete Landeplätze, Ladestationen und Wartungseinrichtungen, ohne die der Flugbetrieb wohl kaum funktionieren kann. Weiterhin sollte es ein durchgehendes Netz von Dienstleistern für Wartungsarbeiten der Maschinen geben und die Akzeptanz der Bevölkerung muss erarbeitet werden. Die Stadtverwaltungen haben dabei durchaus die Aufgabe die Vorteile wie Geschwindigkeit, Sicherheit, ökonomischer- und ökologischer Nutzen gegenüber den Nachteilen wie akustische- und visuelle Belästigungen zu vermarkten. Der wichtigste Stolperstein bei der Einführung solcher Luft-Transportsysteme sind aktuell allerdings die global fehlenden Regularien. Zurzeit gibt es keine Rechtsprechung zum Thema. Dass dies aber unabdingbar ist, ergibt sich beispielsweise bei der Betrachtung von sicherheitsrelevanten Fragen (z. B. Zertifizierung von Flugobjekten), infrastrukturellen Gebäuden und Plätzen (z.B. Regularien beim Fliegen auf Flugplätzen) oder dem Fliegen über dem Boden von Drittparteien (z.B. Vorfahrtregelung zu Polizei- und Rettungsdiensthelikoptern).
Das Start-up Lilium aus der Nähe von München konzipierte einen Kleinflieger, der über seine schwenkbaren Turbinen eine Geschwindigkeit von 300 km/h erreichen kann und dabei nicht lauter als ein Motorrad sein soll. Zwei bis vier Passagiere könnten damit zwischen Städten pendeln; auch denkbar ist ein Einsatz als Airport Shuttle.
Der von Airbus und Siemens gemeinsam entwickelte City Airbus soll zunächst noch von Piloten gesteuert werden, später aber autonom fliegen. Ab 2025, hoffen die Hersteller, könnte der kommerzielle Einsatz des Quadcopters erfolgen. Er kann zwischen 2–6 Passagiere bei einer Geschwindigkeit zwischen 120 bis 150 km/h transportieren. Geplant ist vorrangig der Einsatz als Luft Taxi.
Der Volocopter ist ein fliegender Zweisitzer mit Elektroantrieb ohne Flügel. Schon 2011 startete diese deutsche Entwicklung aus Bruchsal zu den ersten Testflügen. Inzwischen werden die Produkte in Serie gefertigt. Es können bis zu 4 Passagiere transportiert werden und die maximale Geschwindigkeit liegt bei 100 km/h. Prädestiniert ist das Gefährt für den Einsatz als Luft Taxi oder innerstädtische Transporte von Pendlern.
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