Digital Currencies: Kryptowährung für den Online Marktplatz

InnovationsRadar
3 min readAug 4, 2019

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TEXT: Dr. Michael W. Preikschas

Weltweit gibt es etwa 1,7 Milliarden Menschen, die über kein eigenes Bankkonto verfügen. Dies steht im Gegensatz zum Internetzugang, der vielen Menschen, auch in Ländern ohne eine Versorgung mit Bankkonten, zur Verfügung steht. Beispielsweise in Mexiko haben 64% aller über 15-jährigen einen Internetzugang, allerdings sind nur 37% mit einem Bankkonto ausgestattet. Auch in Marokko, ein anderes Beispiel, haben bei ähnlicher Verbindungsrate mit den globalen Servern dieser Erde, nur etwa 29% der Einwohner ein Bankkonto.

Dies macht deutlich warum Facebook, trotz des abschreckenden Beispiels von Bitcoin mit schwankenden Kursen am Aktienmarkt oder den eigenen Problemen bezüglich aktueller Datenschutzdiskussionen, in 2020 mit der Libra den Schritt zu einer eigenen digitalen Währung gehen wird. Facebook möchte in mindestens 25 Ländern Menschen mit Finanzdienstleistungen versorgen, die bisher keinen Zugang zu einem Bankkonto hatten — aber durchaus über einen Internetzugang verfügen.

Libra wird es ermöglichen, dass Menschen über eine Applikation auf ihrem Smartphone eigene Finanzen verwalten, damit handelt, einkaufen oder empfangen können. Der Transfer dieser Währung wird unmittelbar nach der Auslösung durchgeführt, selbst wenn der Empfänger auf der anderen Seite des Globus zu Hause ist. Libra ist Zuckerbergs Versuch die existierende Finanzwirtschaft zu untergraben und gleichzeitig das „Bitcoin-Rad“ neu zu erfinden. Denn diese neue “digital currency” hat entscheidende Vorteile gegenüber dem mittlerweile 10 Jahre alten Bitcoin: Der Transfer von Werten dauert nur Sekunden, wobei der Bitcoin durchaus einige Minuten für eine Eingangsbestätigung brauchen kann. Auch die Kosten sind sehr unterschiedlich, da der Bitcoin sehr schwankende Aufwendungen verursacht, der Libra allerdings nur vernachlässigbare Transaktionskosten benötigt. Zusätzlich ist der Energieverbrauch sehr gering (vergleichbar mit einer Kreditkarten-Transaktion), hingegen bitcoin benötigt durch die eingesetzte Rechnerleistung mehr als 1.000 kWh je Finanztransaktion.

Möglich macht diese Leistung die Blockchain Technologie, eine Datenbank, die Buch führt über die “Konten” der Nutzer. Zahlreiche Unternehmen der IT Branche beschäftigen sich zusätzlich mit der Entwicklung digitaler Geldbörsen, die einer Schnittstelle als Applikation für das Smartphone entsprechen.

Das Unternehmen Quantoz (https://quantoz.com) hat mit seiner Quasar Blockchain Technologie eine Möglichkeit geschaffen, um eine imaginäre Geldbörse zur Verwendung von unterschiedlichen Diensten oder Leistungen einzusetzen. Mit seiner Anpassungsfähigkeit auf unterschiedliche Platformen öffnet die Technologie die Türen für neue Geschäftsmodelle. Beispielsweise hat Porsche in Kooperation mit Quantoz blockchaingestütztes Parken getestet. Für Porsche ein neues Modell um Erlöse zu generieren, denn plötzlich ist das Unternehmen mehr als ein Autobauen und vermietet Parkgelegenheiten oder Stellplätze an Elektrotankstellen.

Auch die großen Finanzdienstleister sind an der Erweiterung ihrer Möglichkeiten interessiert und entwickeln Schnittstellen, um die sogenannten E-Wallets einzuführen. Im Sinne der Kundenbindung geht es um Kundenkomfort, Individualisierung und Finanzservice in Echtzeit. VISA (www.visanext.com) hat mit seinem Program VISA Next Entwicklungsschritte in den Schnittstellen zu den elektronischen Geldbörsen genommen und ist auf dem Weg zur digitalen Kreditkarte.

Innovatoren erreichen mehr Umsatz und Gewinn, neue Kunden und Märkte. Trends früh erkennen, daraus Bedürfnisse richtig und rechtzeitig ableiten, neue Lösungen zum Erfolg entwickeln — das ist ihr Geschäft. Sie arbeiten intern im Netzwerk und extern mit Partnern. Marketing und Vertrieb sind früh eingebunden. Innovationen beginnen mit Ideen und gelingen durch strukturiertes Management.

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Beiträge von Dr. Michael W. Preikschas & Dr. Michael Schuricht zu Trends und innovativen Geschäftsideen

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