Daten: Die Hoheit über das Wetter
TEXT: Dr. Michael W. Preikschas
Der meteorologische Wetterdienst der Bundesrepublik (DWD) bietet eine „WarnWetter-App“ an. Wann immer ein Ungemach vom Wetter droht, warnt die App. Verfügbar sind dort aber auch gewöhnliche Wetterinformationen — etwa zu Regenwahrscheinlichkeit und UV-Strahlung (https://www.dwd.de). Dadurch lässt sich für jeden Erdbewohner beispielsweise die Planung eines Wochenendausflugs oder der nötigen Gartenarbeit verbessern. Vor allem in Zeiten des Klimawandels scheint dies von immer höherem Wert. Dass es sich lohnt, in gute Wetterprognosen zu investieren, ist auch für Unternehmen offensichtlich: Allein im vergangenen Jahr summierten sich die wirtschaftlichen Verluste aufgrund von Naturkatastrophen weltweit auf 232 Milliarden US-Dollar. Wie das Beratungsunternehmen Aon nun in einer Studie veröffentlichte, gab es im Jahr 2019 409 Naturkatastrophen, deren Schaden nur zum Teil (71 Milliarden US-Dollar) von privaten- und öffentlichen Versicherungen ausgeglichen wurde. Dabei waren die kostenintensivsten Katastrophen die Überflutung von Ländern, die 82 Milliarden US-Dollar ausmachten, gefolgt von tropischen Stürmen (68 Milliarden US-Dollar). In Deutschland wurde außerdem die Rekordtemperatur von 42,6 Grad Celsius gemessen (https://ir.aon.com).
Ausschlaggebend für eine präzise Wettervorhersage sind große Mengen von Wetterdaten. Um diese Daten zu gewinnen, gibt es verschiedene Wege. Das amerikanische Start-Up ClimaCell (www.climacell.co) setzt bei seinen Prognosen auf die Hilfe von Millionen Internetnutzern. Deren WLAN-Signale werden nämlich durch Niederschlag und Nebel beeinträchtigt. Die dadurch entstehenden Abweichungen von den gewöhnlichen Verbindungen, lassen das Unternehmen, durch eine ausgefeilte Software mit künstlicher Intelligenz, auf das Wetter schließen. Dies hat für die Wirtschaft positive Auswirkungen. Beispielsweise im Bauwesen lassen sich windanfällige Arbeiten, wie Tätigkeiten mit großen Kranen (zum Beispiel beim Bau von Hochhäusern oder Windkraftanlagen) besser planen. Verzögerungen von Projekten können auf diese Weise minimiert werden. Die Verzögerung bzw. Planung von Ruhezeiten sind auch im Flugverkehr abhängig von Wetterbedingungen. Ein weiteres Beispiel sind Restaurants und Bestellservices, die Fahrtzeiten gegen Verspätungen und für eine höhere Kundenzufriedenheit vorhersagen können.
Einen anderen Weg — nicht weniger technologisch -verfolgt das amerikanische Unternehmen Spire (www.spire.com). Hier wird versucht, über die Steigerung von Hardware Wetterdaten zu gewinnen. Das Unternehmen schießt kleine Satelliten in den Orbit, die pausenlos Daten produzieren. Die Satelliten sind nur 5 kg schwer und so groß wie eine Kiste Wein. 80 dieser „Wetterdatenerzeuger“ sind bereits heute im Weltall. Weitere werden folgen. Das Ziel des Unternehmens ist vorrangig für die Luftfahrt verlässliche Vorhersagen für den Flugverkehr zu erschaffen.
Etwas kleinflächiger geht das Schweizer Unternehmen Meteomatics (www.meteomatics.com) vor. Hier sind es keine Satelliten, sondern spezielle Drohnen. Diese können vor allem regionale Wetterphänomene, wie Nebel, Gewitter oder Wirbelstürme sehr gut vorhersagen. Die Drohnen funktionieren in Gänze autonom. Starten, Landen und Laden wird von einer Station gesteuert. Diese Station, einmal in einer Region platziert, liefert mit Hilfe der Drohne die Daten. Diese werden zusammengeführt, verarbeitet und dann in Echtzeit dem Kunden zur Verfügung gestellt.
Innovatoren erreichen mehr Umsatz und Gewinn, neue Kunden und Märkte. Trends früh erkennen, daraus Bedürfnisse richtig und rechtzeitig ableiten, neue Lösungen zum Erfolg entwickeln — das ist ihr Geschäft. Sie arbeiten intern im Netzwerk und extern mit Partnern. Marketing und Vertrieb sind früh eingebunden. Innovationen beginnen mit Ideen und gelingen durch strukturiertes Management.
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