5G: Die echte Industrie 4.0
TEXT: Dr. Michael W. Preikschas
„5G ist jetzt da“, heißt es von den Netzausrüstern Nokia, Ericsson und Huawei. Und tatsächlich scheint die Mobilfunkbranche, entgegen vorher verlauteter Voraussagen, zügiger als erwartet den Sprung in die 5G Technologie zu erreichen. Spitzendatenraten von 20 Gbit/s im Download- und 10 Gbit/s im Upload-Bereich sind wichtige Leistungsmerkmale der Technologie. 5G soll es nun schaffen, die wirklichen Potentiale der Industrie 4.0 auch zu nutzen. Viele industrielle Anwendungen verlangen nach geringen Latenzzeiten, die nur durch eine schnelle(re) Datenübertragung möglich ist. Gerade im Umgang mit Robotern muss gewährleistet werden, dass die Maschinen in Echtzeit miteinander Kommunizieren und Reaktionszeiten ohne Verzögerungen existieren. Des Weiteren sind durch die 5G Technologie viel größere Datenmengen verarbeitbar. Dies ist besonders dort wichtig wo beispielsweise Virtual Reality (VR) oder Augmented Reality (AR) zum Einsatz kommen. Ein Einsatzfall wäre hier der Servicetechniker, welcher ausgestattet mit VR-Brille eine Reparatur im Maschinenbau durchführt. Über diese Technik hat der Arbeiter Ersatzteillisten, Reparaturanleitung und visuelle Hilfestellung direkt vor den Augen. Ein erheblicher Nutzen für das produzierende Gewerbe, um lange Stillstandzeiten der Anlagen zu vermeiden. Diese Vorteile verdeutlichen auch wo die Nutzer dieser neuen Technologie zu finden sind. Vorrangig werden diese nicht im Konsumentenbereich liegen, die Klangqualität bei Telefongesprächen oder der schnelle Aufbau von mobilen Webseiten ist nur ein Nebenprodukt, sondern vielmehr in industriellen Einsätzen fokussiert sein. Die Vernetzung von Maschinen und Sensoren, die Kommunikation von Robotern, das autonome Fahren und das Internet der Dinge sind vorrangige Einsatzgebiete.
Bosch Rexroth und Nokia sind federführend in der URLLC Technologie. Dies steht für Ultra Reliable Low Latency Communication. Übersetzt bedeutet dies Verzögerungsraten im Millisekunden Bereich, die Unterstützung des schnellen Datenverkehrs in der Fabrik und die genaue Ortung für autonome Fahrzeuge. Beispielsweise findet sich dies im kollaborierenden Roboter Apas, der auf die Notausschaltung in 2 Millisekunden reagiert.
Die schwedische Firma Ericsson (www.ericsson.com) zeigt ein anderes Beispiel für die Anwendung von 5G in der Praxis. Aktuell noch in der Spielewelt — allerdings wird deutlich, wozu dies in der Industrie führen kann. Gemeinsames arbeiten (oder spielen) in einer virtuellen Welt. Zwei, oder mehr Mitarbeiter arbeiten zusammen auf einer Holoebene und reagieren aufeinander. Was einfach klingt, ist technologisch eine Raffinesse und erfordert hohe Rechnerleistung sowie Datentransfer in Echtzeit.
Innovatoren erreichen mehr Umsatz und Gewinn, neue Kunden und Märkte. Trends früh erkennen, daraus Bedürfnisse richtig und rechtzeitig ableiten, neue Lösungen zum Erfolg entwickeln — das ist ihr Geschäft. Sie arbeiten intern im Netzwerk und extern mit Partnern. Marketing und Vertrieb sind früh eingebunden. Innovationen beginnen mit Ideen und gelingen durch strukturiertes Management.
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